- Scheiden tut weh
- Scheiden tut wehDieser floskelhafte Ausspruch über den Abschiedsschmerz findet sich im »Matrosenlied« von Wilhelm Gerhard (1780-1858), das mit der Zeile »Auf, Matrosen! Die Anker gelichtet!« beginnt. Es heißt im Text weiter: »Liebchen, ade!/Scheiden tut weh!/Morgen gehts in die wogende See.« - In dem Kinderlied »Winters Abschied« von Hoffmann von Fallersleben (1798-1874) tauchen die beiden kurzen Zeilen in abgewandelter Form wieder auf. Dort heißt es: »Winter ade!/Scheiden tut weh!« Möglicherweise hat Fallersleben die Zeilen aus dem früher entstandenen »Matrosenlied« übernommen, sie aber dazu verwendet, deutlich zum Ausdruck zu bringen, dass der Abschied vom Winter nun gerade kein Grund ist, traurig zu sein: »Aber dein Scheiden macht/Dass mir das Herze lacht«. Bekannt geworden ist der Ausspruch, der in dieser oder ganz ähnlicher Form schon in früheren, auch bereits mittelalterlichen Texten vorkommt, wohl vor allem durch das Kinderlied von Hoffmann von Fallersleben.
Universal-Lexikon. 2012.